Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, auch MfS oder „Stasi” genannt, war einer der effizientesten Geheimdienste der Geschichte. Es bespitzelte nicht nur Staatsfeinde im eigenen Land, sondern operierte auch international. Vor allem westliche Hochtechnologie galt es auf geheimen Wegen für die DDR zu beschaffen.

Welch' raffinierter Methoden sich die Stasi bei ihren Ermittlungen bediente, legt die Expertin für Spionagegeschichte, Kristie Macrakis, anhand von außergewöhnlichen Spionagefällen erstmals umfassen offen. Auf Basis geheimer Akten der Stasi-Archive, von der CIA beschafften Materials, Gerichtsdokumenten, Interviews mit ehemaligen Spionen und Ortsbegehungen zeigt sie, wie ausgereift die angewandten Spionagetechniken waren, welche Geräte im Ausland gestohlen wurden und welche im eigenen Land mit großem Einfallsreichtum entwickelt wurden: Von Spionagekameras in Büstenhaltern, Geheimtinte, über tote Briefkästen, Honigfallen bis hin zu radioaktivem Material, um Gegenstände und Menschen zu markieren.
 
Absolute Geheimhaltung, enormer technischer Aufwand und professionelle Kaltschnäuzigkeit machten die Stasi zu einer der gefürchtetsten Spionage- und Geheimpolizeiorganisationen im Kalten Krieg. Kristie Macrakis legt anhand der größten Spionagefälle der deutsch-deutschen und deutsch-amerikanischen Geschichte erstmals die geheimen Arbeitsmethoden der DDR-Agenten offen und analysiert detailliert und sachkundig die ausgefeilten Spionagetechniken, welche die Stasi bei ihren Operationen im Westen und zur Überwachung der eigenen Bevölkerung zielführend anwandte.
 
Durch gründliche Recherche in geheimen Stasi-Archiven der CIA, Einsicht in Gerichtsakten und Interviews mit ehemaligen Akteuren gelang es der Autorin, die Spionagetechnik der Stasi aufzudecken. Im ersten Teil des Werkes schildert die Autorin anhand einiger der größten Spionagefälle - gestohlene Baupläne von Atomreaktoren, Prototypen von AEG, Strategiepapiere der NATO - die konkreten Arbeitsmethoden der Stasi während des Kalten Krieges. Im zweiten Teil stehen die dabei genutzten Technologien im Mittelpunkt, vom Lauschangriff bis zur Geruchsidentifizierung.

Mit detektivischem Spürsinn und wissenschaftlicher Präzision gelingt es Macrakis letztlich nachzuweisen, dass die Stasi die Macht von Spionagegeheimnissen zur Lösung von staatsspezifischen Problemen überschätzte und eine inselartige Spionagekultur schuf, die schließlich mehr an der Sicherung ihrer eigenen Vorrangstellung als am Schutz der nationalen Sicherheit interessiert war.
  • 464 Seiten
  • 35 Abb
  • Format ca. 17 x 24 cm
  • deutscher Text
  • Hardcover gebunden.
Ein Standardwerk zur deutschen Spionagegeschichte im 20. Jahrhundert.

Geheime Einblicke in die geheime Welt der Ost-West-Spionage...