Bis heute umgibt den hoch dekorierten Soldaten des I. WK der Mythos des unbesiegten, ritterlich kämpfenden und genialen Generals, der einer gewaltigen Übermacht trotzte und das deutsche Kolonialreich erfolgreich verteidigte. Selbst der britische Gegner zollte den militärischen Fähigkeiten des »Löwen von Afrika« einst seinen Respekt, und noch immer sind Kasernen und Straßen in Deutschland nach Lettow-Vorbeck benannt. Der Autor dieses mit zahlreichen historischen Fotos illustrierten Buchs fragt nach den Gründen dafür und entmystifiziert »die Lichtgestalt« der deutschen Militär- und Kolonialgeschichte. Er zeigt einen Mann, der in Deutsch-Südwestafrika am Völkermord an den Herero und Nama beteiligt war, der in Deutsch-Ostafrika während des I. WK eine brutale und rücksichtslose Kriegsführung praktizierte, der 1920 am rechts gerichteten Kapp-Lüttwitz-Putsch gegen die junge Republik von Weimar teilnahm, der dem »Führer« als begeisterter Kolonialpropagandist diente und zum Lebensende an seinem verkrusteten Geschichtsbild festhielt. Im Ergebnis einer gründlichen Quellenauswertung entstand so eine kritische biographische Untersuchung, die sich auch mit den Verteidigern der alten Legenden auseinandersetzt.
  • 224 Seiten
  • 73 s/w-Abb
  • Format ca. 16 x 23 cm
  • deutscher Text
  • Paperback